Kommunale Wärmeplanung

Auf dem Weg in die Klimaneutralität

Mit der Novellierung des Klimaschutzgesetzes Baden-Württemberg hat das Land große Kreisstädte verpflichtet, bis Ende 2023 einen kommunalen Wärmeplan vorzulegen. Obersontheim geht einen Schritt weiter: sie starten die Kommunale Wärmeplanung für Obersontheim freiwillig.

Mit der kommunalen Wärmeplanung wird eine Strategie zur klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2040 entwickelt. Ein kommunaler Wärmeplan ist folglich das zentrale Werkzeug, um auch im Bereich Wärme einen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung leisten zu können. Jede Kommune entwickelt dabei ihre ganz individuellen Schritte zur klimaneutralen Wärmeversorgung, sodass die jeweilige Situation vor Ort bestmöglich Berücksichtigung findet.

Für die Erstellung des kommunalen Wärmeplans hat sich die Gemeinde Obersontheim den lokalen Partner und Experten EnBW ODR geholt, um umsetzbare Entwicklungswege zu finden und konkrete Schritte in Richtung Wärmewende zu machen. Zusätzlich nutzt die ODR auch die Kompetenz im Konzern mittels der Schwestergesellschaft RBS wave. „Wir haben mit der EnBW ODR einen starken und zukunftsfähigen Partner an unserer Seite“, betont Bürgermeister Stephan Türke. “Wir begleiten die Gemeinde Obersontheim sehr gerne, denn nur gemeinsam können wir unsere Region nachhaltig gestalten”, erklärt ODR-Vorstand Sebastian Maier.

Jetzt fiel der Startschuss für die Kommunale Wärmeplanung. Insgesamt beinhaltet die Wärmeplanung bis zur Wärmewendestrategie vier Schritte:

In der Bestandanalyse werden der aktuelle Wärmebedarf und –verbrauch und die daraus resultierenden Treibhausgasemissionen erhoben – und das für das gesamte Gemeindegebiet – nicht nur für die gemeindeeigenen Liegenschaften. So werden Informationen zu den vorhandenen Gebäudetypen und Baualtersklassen, der Versorgungsstruktur aus Gas- und Wärmenetzen, Heizzentralen und Speichern sowie Ermittlung der Beheizungsstruktur der Wohn- und Nichtwohngebäude ermittelt.

Darauf folgt die Potenzialanalyse, bei der die Potenziale zur Einsparung von Heizenergie in den Sektoren Haushalte, Gewerbe-Handel-Dienstleistungen, Industrie und öffentlichen Liegenschaften sowie die lokal verfügbaren Potenziale an erneuerbaren Energien und Abwärme erhoben werden.

Im dritten Schritt wird ein Szenario zur Deckung des zukünftigen Wärmebedarfs mit erneuerbaren Energien und Abwärme und zur Erreichung einer klimaneutralen Wärmeversorgung entwickelt. Hierbei wird beschrieben, wie die zukünftige Versorgungsstruktur im Jahr 2040 aussehen soll, welche Gebiete sich für Wärmenetze oder eine Einzelversorgung eignen und wo am besten welche Wärmepotenziale zu nutzen sind.

Abschließend wird eine Wärmewendestrategie beschrieben, welche sich gezielt mit der Umsetzung des kommunalen Wärmeplans befasst. Hierbei werden konkrete Maßnahmen mit Umsetzungsprioritäten und Zeitplan definiert, um die erforderliche Energieeinsparung und die Transformation der Energieversorgungsstruktur zu erreichen.

„Der kommunale Wärmeplan ist unser individueller Routenplaner in eine nachhaltige Zukunft“, betont Bürgermeister Türke. „Jetzt gilt es die Weichen für ein nachhaltiges Obersontheim gemeinsam mit der Bevölkerung und den Unternehmen zu gestalten. Deshalb bitte ich die Obersontheimer Unternehmen um tatkräftige Unterstützung.“

In den nächsten Tagen erhalten die Obersontheimer Betriebe einen Fragebogen, bei dem das Thema Energie- und Wärmeverbrauch am Firmenstandort selbst erfragt wird. Für eine gute Bestandsanalyse werden die Daten dringend benötigt.

Bis Sommer 2023 sollen der Obersontheimer Routenplaner für eine nachhaltige Zukunft fertig sein und bereits die ersten konkreten Schritte Richtung Klimaschutz gegangen werden

Teilgebietssteckbriefe

Abschlussbericht - Kommunale Wärmeplanung Obersontheim